Dreharbeiten: Paradies schlechte Laune

Die Macher und Macherinnen von Kurzfilmen sind oft die unbesungenen Heldinnen des Filmgeschäfts. Völlig zu unrecht, denn manchmal sind auf 7 Minuten DV-Video mehr Ideen und Formversuche untergebracht, als auf der zwölffachen Länge im Prime Time-Fernsehen. Da ich selbst sehr gerne in diesem Genre arbeite und das Glück habe, hin und wieder von talentierten, jungen Menschen auf diese Kurztrips mitgenommen zu werden, möchte ich hier nun hin und wieder sehenswerte Kurzfilme vorstellen.

Nachfolgend ein Ausschnitt aus Matis Burkhardts Short "Paradies schlechte Laune", der im Frühjahr in Berlin hergestellt wurde. Zur Einnordung: Frank ist ein arbeitsloser Regisseur, der von seinem Hartz IV-Sachbearbeiter Herrn Glück (Michel Haebler) für eine Tätigkeit bei der Agentur für Arbeit zwangsrekrutiert werden soll. Doch Frank hat eine gute Idee...

Zum Abspielen klickt bitte unten auf das Bild.
 

"Wurfsendungen" auf Deutschlandradio Kultur

Nächste Woche wiederholt das Deutschlandradio Kultur einen kleinen, aber feinen Beitrag aus der Reihe "Wurfsendungen". Unter dem Titel "Zoff" haben ein paar Berliner SchauspielerInnen (darunter der Schreiber dieser Zeilen) mit der Regisseurin Stella Luncke und dem Autor Josef M. Schäfers mehr oder wenige typische Streitszenarien eingesprochen. Wer nicht auf die Antenne warten will, kann im sehr beachtenswerten Archiv des DRkultur schon einmal vorhören:
 

Sehenswert: "Der Samurai" (Berlinale 2014)

Die gerade zu Ende gegangene Berlinale hatte einmal mehr ein eindrucksvolles Bouquet an Filmen aus aller Welt zu bieten und besonders habe ich mich über die Retrospektive von Ken Loach gefreut. Auch wenn ich die meisten Arbeiten des "filmenden Trotzkisten" (Eigenbeschreibung Loach) schon auf Video gesehen habe, war es ein schönes Erlebnis, solche Perlen wie "The Navigators" oder "Land and Freedom" in einem richtigen Kino mit großem Publikum anzuschauen. Da haben selbst die runtergerockten Kopien kaum gestört, allerdings hoffe ich sehr, dass das Loach'sche Werk in den nächsten Jahren ordentlich digitalisiert wird und so für zukünftige Generationen erhalten bleibt. 

Überdies ist mir ein Beitrag der "Perspektive Deutsches Kino" besonders im Gedächtnis geblieben und ich möchte es deswegen nicht versäumen, Euch Till Kleinerts "Der Samurai" zur Anschau ans Herz zu legen. Der Film ist ein kleines Schmuckstück des Horror-Genres geworden, wie es nur selten in Teutonien hergestellt wird und mit den schwulen Konnotationen in der Handlung strahlt der Film in einer besonders raren Schönheit:

Irgendwo in Brandenburg. Der junge Dorfpolizist Jakob Wolski (Michel Diercks) hat ein Problem. Eher schlecht gelitten von seinen AltersgenossInnen, die ihre Zeit mit Saufen und Posen auf dem Moped verbringen, und seinem Vorgesetzten Horvath (Uwe Preuss), der seinen Adlatus mit väterlicher Strenge zu einem echten Mann erziehen will, versucht sich der eigensinnige Bursche als Hüter der Gemeinschaft zu profilieren, in dem er das Dorf vor einem streunenden Wolf bewahrt. Eines Abends aber erhält er einen mysteriösen Anruf - es scheint ein junger Mann zu sein, der mit dem Wolf in engem Kontakt steht...

Auch wenn die Dramaturgie des Films eher einem Free-Style-Parcours gleicht, gelingen Till Kleinert und seinem Team wunderbare nächtliche Atmosphären und Spannungsmomente. "Der Samurai" besticht vor allem durch seine ungewöhnlichen ästhetischen Mittel, aber besonders durch seine große, innere Freiheit. Welche deutsche Produktion kann schon einen so hübschen Wolf wie den äußerst begabten Pit Bukowski sein eigen nennen, der mit weißem Ballkleid, Make-Up und Samuraischwert durch das brandenburgische Gehölz tobt? Aber auch der zögerliche Wolski, bestechend gespielt von Newcomer Michel Dierks, und sein leiser Konflikt von Anziehung und Abstoßung gegenüber seinem verführerischen Antagonisten, bietet eine interessante Figur.
Lobend erwähnen möchte ich auch das Produzentenduo Anna und Linus de Paoli, die mit einem Budget von nur 170.000 Euro einen Film ermöglicht haben, der mit seiner hohen Einstellungszahl, vielen Schauwerten und interessanten Bildern viele deutlich besser ausgestattete Filme aus dem Rennen wirft. 

Der Samurai läuft jetzt auf Festivals und wird binnen der nächsten Monate von "Edition Salzgeber" in die Programmkinos gebracht. Watch out!



Marc Zwinz 3.0

Wer angesichts der Titelzeile Sorgen hegen sollte, dass sich der Schreiber dieser Zeilen in einem Selbsterfahrungskurs "ganz neu erfunden" hätte, kann seine/ihre Stirn ohne Kümmernis entglätten.  Marc bleibt der Alte, aber diese Webseite ist neu und mittlerweile die dritte Ihrer Art. Mit schwerem Herzen habe ich mich von meiner vorangegangenen Seite trennen müssen, aber trotzdem mir der animierte Marc im Eingangsbereich der letzten Seite so gut gefallen hat, war mit der unflexiblen Programmierung kein Blumentopf zu gewinnen. Da ich Euch aber mit Einblicken in mein berufliches Tun gerne ein digitales Zuckerle auf's Kopfkissen legen möchte, folgt hier nun - tätärätäää - MARCZWINZ.DE 3.0.

Was ist neu? Es gibt mehr Fotos in drei Sektionen (Portraits, Rollenbilder und Backstage), die ich von nun ab mit neuen Schnappschüssen ergänzen werde. Dann ist die alte NEWS-Sektion durch dieses Blog ersetzt worden, in dem ich nicht nur Beiträge rund um meine Tätigkeit, sondern auch Besprechungen, Gedanken und Kritiken unterbringen werde. (An dieser Stelle werde ich aber auch die alten Einträge nach und nach archivieren, so dass die letzten Jahre nicht verloren gehen.) Und das Showreel wird in regelmäßigen Abständen nachgearbeitet, so dass sich ein Blick immer mal wieder lohnt.

Wenn Ihr Verbesserungsvorschläge oder Wünsche im Zusammenhang mit dieser Seite haben solltet, dann lasst es mich wissen und ich werde mein Bestes tun, um Euch entgegen zu kommen.

Doch nun, viel Spaß mit dem neuen, heissen Dingens,
Euer Marc.